VIRTUALISIERUNG
3. Virtualisierung des Wissenschaftsunterrichtes
Mit
der Entwicklung von Webinhalten kamen in den späten 90er Jahren bestimmte
Technologien auf, die eine Virtualisierung erlaubten, was heute ein
Schlüsselelement beim Unterrichten von naturwissenschaftlichen Fächern ist. Auf
internationaler Ebene war die akademische Welt die Erste, die Websites
erstellte, die molekulare und atomare Modelle, physikalische Experimente,
Zellen und andere lebende Organismen in einer interaktiven und visuell
ansprechenden Form verwendete.

Virtualisierung aus den 80ern; Charakterbasierte Darstellung eines Atomorbitals (Quelle: Kappenberg, 1988, p. 195)
TDie spektakulärsten Ergebnisse der Virtualisierung erlebt man beim Lernen über die Mikrowelt. Obwohl wir bereits in der Lage sind, mittels eines Rastertunnelmikroskopes Moleküle mehr oder weniger zu fotografieren, ist es immer noch extrem wichtig, Modelle zu verwenden. Bei chemischem und biologischem Modellieren kann man die Modelle mittels Chime (http://www.symyx.com/) plug-in meistens basierend auf Java Jmol und VRML (Virtual Reality Markup Language) darstellen.
Im letzten Jahrzehnt war Chime aufgrund seiner universellen
Funktionen und einfachen Handhabung auch die beliebteste Modellier – Anwendung.
Chime unterstützt eine riesige Anzahl von chemischen Dateiformaten, und kann
diese auf Websites visuell darstellen.

Jmol ist ein
auf Java basierendes Tool, welches die chemikalische Struktur in 3D
darzustellen vermag (Moleküle, Raster, atomare und molekulare Orbitale,
komplexe Biomoleküle). Aufgrund seines Designs als Open Source wird es von der
Internet Community ständig weiterentwickelt, und eine steigende Anzahl von
Inhalts- und Sozialcommunities werden dafür gegründet. Einer der Vorteile von
Jmol ist, dass es den Informationsinhalt des Modells verwendet. Daher ist das
Pop – up Menü umso detaillierter, je mehr Informationen in der strukturellen Datei
enthalten sind.

Mittels
VRML kann man interaktive 3D Strukturen, die Welten genannt werden, kreieren.
Diese Technologie wird hauptsächlich dazu verwendet, um Moleküle zu
visualisieren, aber es wurden auch schon Modelle gebaut, die Instrumente und
Ausrüstung darstellen.
Eine
zusätzliche Option ist das Erstellen dreidimensionaler Umgebungen, wie zb ein
Chemielabor. Diese Lösung ist jedoch sehr teuer, und nur wenige Länder haben versucht, sie
anzuwenden, hauptsächlich als Teil von Fernlernprozessen (Dalgarno, Bishop,
Adlong, Bedgood Jr., 2009).
Virtuelle
Lehrumfelder (zb. Second Life) bieten eine ständig steigende Anzahl an Möglichkeiten,
Informationen Schüler/StudentInnen zugänglich zu machen, zu denen sie physisch
keinen Zugang haben, und die schwer zu
lernen sind.
Beispiele: