PROBLEMORIENTIERTES LERNEN
2. Problemorientiertes Lernen
Problemorientiertes
Lernen (PBL) ist eine bewährte Methode der konstruktiven Pädagogik. Diese
Methode wurde zum ersten Mal bei medizinischen Fällen im Jahr 1960 an der
McMaster Universität in Kanada angewendet.
Eine der
weithin bekannten Schlussfolgerungen der konstruktiven Pädagogik ist, dass die
neue Information von Schüler/ StudentInnen als nützlich erachtet werden muss,
um sie zu verinnerlichen. Schüler/
StudentInnen werden beim problemorientierten Lernen zu aktiven Teilnehmern, da
sie in kleineren Gruppen arbeiten. Sowohl individuelles Denken wie auch
Kommunikation mit Gleichgesinnten spielen bei diesem Prozess eine wichtige
Rolle. Gruppendiskussionen und –debatten tragen genauso wie gemeinsame
Erfahrung und Wissen zur Entwicklung der Problemlösungsfähigkeiten von Schüler/StudentInnen bei.
Wenn sie
diese Methode verwenden, beginnen Schüler/ StudentInnen damit, ein bestimmtes
wissenschaftliches Problem zu analysieren und interpretieren. Dann treffen sich
die Mitglieder einer Schüler/ StudentInnengruppe und organisieren die
Informationen das Problem betreffend. Die Gruppe kommt gemeinsam zu einer
Schlussfolgerung (die sowohl falsch als auch richtig sein kann), indem sie
versucht einen Konsens zu erreichen. Individuelle Arbeit und Teamwork sind bei
dieser Arbeit gleich wichtig. Jede Gruppe präsentiert ihre Lösung für das
Problem, und danach erfolgen eine Diskussion und Bewertung.

PBL
Stufen:
Vorbereitungen
Gearbeitet
wird in Kleingruppen, die eine Größe von 4 – 7 Mitgliedern, abhängig vom Thema
und von der Anzahl der Schüler/StudentInnen in der Klasse, haben kann. Die vom
Lehrer vergebenen Aufgaben müssen motivierend, interessant und aus dem Leben
gegriffen sein. Zusätzlich zur Beschreibung der Problemstellung ist es auch
wichtig, einen genauen Zeitrahmen und das Resultat der Arbeit (zb. Vorlesung, Modell,
Programme, etc....) zu spezifizieren.
Problemanalyse
Wie bei
jeder anderen Gruppenmethode müssen innerhalb der Gruppe die Rollen verteilt
sein. Benötigt werden ein Moderator, ein Sprecher, ein Protokollführer und ein
Zeitnehmer. Nachdem die Rollen verteilt sind, diskutiert die Gruppe die
Richtungen, die zur Problemlösung führen können, sowie die möglichen
Aufgabenstellungen. Es ist wichtig, dass alle Gruppenmitglieder aktiv
mitarbeiten, das Problem aus allen Blickwinkeln zu untersuchen. Das erhöht die
Chance, das Problem zu lösen.
Wie man
sehen kann, spielt der Lehrer bei oben beschriebenen Prozessen eine aktivere
Rolle als bei PBL. Der Lehrer fungiert als Tutor, Informationsquelle und
Berater, ohne bei Gruppentreffen in die Gruppenarbeit einzugreifen.
Ziele
definieren
Nach dem
brainstorming muss die Gruppe gemeinsam entscheiden, welche Aktivitäten (zb.
Forschung, Experiment, Literatur, Interviews, etc...) in der zur Verfügung
stehenden Zeit gesetzt werden sollen. Dann werden Hypothesen und zu
beantwortende Fragen (auf)gestellt.
Nachdem
sie sich ihre Ziele und Aufgaben gestellt haben, besprechen die Schüler/
StudentInnen ihren Zeitplan, und wer für welche Aktivität verantwortlich ist.
Die
Lösung
Als Teil
dieses Schrittes müssen die Schüler/ StudentInnen ihre vorgegebenen Aufgaben in
Einzel- und Teamarbeit lösen. Basierend auf der Beschreibung erscheint der PBL
Prozess linear, aber, abhängig von der tatsächlichen Situation, kann eine
Gruppe auch einen Schritt zurück machen, wenn es gerechtfertigt erscheint.
Außerdem können gewisse Arbeitsschritte in Zyklen wiederholt werden.
Abschlussbericht
Die
Lösung zusammenzufassen und in eine präsentable Form zu bringen ist eine
Schlüsselaufgabe beim Problemlösen. Bei diesem Schritt können Schüler/
StudentInnen neue Konzepte, und in dem Prozess neu erworbenes Wissen
identifizieren. Dies ist deswegen wichtig, da sie auf diese Weise nicht nur das
„äußere” Produkt, sondern auch das individuelle Resultat identifizieren können.
Die Nachbetrachtung und Evaluierung des Arbeitsprozesses von allen
Gruppenmitgliedern ist gleichermaßen wichtig.
Beim
traditionellen Unterricht machen die LehrerInnen zuerst die Schüler mit dem
Material vertraut, und versuchen das Gelernte dann in der Praxis anzuwenden. PBL
ist eine Methode bei der die Schüler/StudentInnen das neue Lernmaterial durch
Problemlösung selbst kennenlernen.